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Manessestrasse

Nutzung: Wohnen und Gewerbe
Standort: Zürich-Wiedikon
Auftragsart: eingeladener Wettbewerb 2020 
  2. Rang
Bauherrschaft: Bellerive-Immobilien AG, 
  Zobrist  + Räbsamen AG
Team: Federico Farinatti, Michal Michalowski
Landschaft: Raderschallpartner AG
Bauingenieur: Synaxis AG
Nachhaltigkeit: Büro für Nachhaltigkeit am Bau
Bauphsyik/Akustik: Bakus GmbH
HLKKS: Neukom Engineering ag

Mit der Setzung der neuen Gebäudeteile wird die von Wiedikon ausgreifende Blockrandstruktur an der Manessestrasse weitergeführt und mit einem markanten Turm abgeschlossen. Vier Gebäudesegmente fügen sich zu einem Ensemble, das die Kleinteiligkeit des Blockrandes komplettiert und die Porosität zwischen Strassen- und Hofraum weiterspinnt. An der Ecke Manesse- und Edenstrasse markiert der 30 Meter hohe Turm den Übergang zu grossmassstäblichen Zonen der ehemaligen Industrie- und Allmend: In «Sihlcity» ist der grosse Massstab räumlich immer noch spürbar. Der Turm bildet zu diesen Gebäuden hin ein direktes Gegenüber und schliesst den Utoplatz gegen Norden hin ab. Dem Verkehrsknoten von Beder- und Manessestrasse sowie der Sihlhochstrasse gibt er einen Orientierungspunkt mit ausreichendem Abstand für eine räumliche Wirkung im Stadtraum.

Entsprechend ihrer Lage im Stadtraum sind die Erdgeschosse unterschiedlich organisiert: Ein Restaurant mit doppelgeschossiger Bar empfängt die Besucher publikumswirksam vom Utoplatz her. Im Erdgeschoss an der betriebsamen Manessestrasse sind flexibel vermietbare Co-Working-Einheiten geplant. An der ruhigeren Edenstrasse können Hochparterre-Wohnungen oder kleingewerbliche Nutzungen wie z.B. ein Hundehort angeboten werden. Sämtliche Nutzungen werden im Erdgeschoss mittels einer grosszügigen Lobby zusammengefasst. Diese ist als verglaster Jahreszeitenraum ausgestaltet und kann im Sommer komplett zum rückseitigen Garten hin geöffnet werden. Die Lobby steht den Bewohnern und Mitarbeiterinnen aller Gebäudeteile zur Verfügung und kann als Aufenthalts- und Pausenraum sowie für Anlässe genutzt werden.

In den oberen Geschossen bindet eine hofseitig vorgelagerte Laubengangstruktur die Treppenhäuser zusammen und verbindet die Wohneinheiten und Treppenhäuser miteinander. Im ersten Obergeschoss erweitert sich der Laubengang zu einer offenen Terrasse mit Ausrichtung gegen den im Westen liegenden Gartenhof. Hier finden die Mieter der Kleinwohnungen einen zusätzlichen Aussenraum, der ihnen zur gemeinsamen oder individuellen Nutzung zur Verfügung steht. Die Mieter des Gebäudeteils Räbsamen finden einen entsprechenden Ort auf der Dachterrasse an der Edenstrasse.

Die Grundrisse zeichnen sich durch eine hohe Funktionalität und Flexibilität sowie durch ihre Mehrfachnutzbarkeit aus. Allen Wohnungen gemein ist die Erschliessung über einen gemeinschaftlichen Laubengang, der durch dreieckige, mit Kletterpflanzen bewachsene Lichthöfe rhythmisiert wird. Man betritt die Wohnungen über eine grosszügige Glasfront, die im Sommer geöffnet werden kann und vielseitige Blickbezüge in den Gartenhof ermöglicht.

Es wird ein Wohnungstyp angeboten, der sich nebst der Nutzung für Kleinfamilien und Paare besonders auch als Wohngemeinschaft für Studenten eignet. Alle Zimmer sind nutzungsneutral ausgestaltet und eignen sich mit einer Grösse von ca. 14m2 für unterschiedliche Nutzungen. Über eine mechanisch drehbare Wand kann das Zimmer auf der Südseite jeweils auch dem Wohnraum zugeschlagen werden. Eine mittig gesetzte Küche teilt den Raum in einen Essbereich zur Hofseite und einen Wohnraum zur Edenstrasse, der mittels vorgesetzten Erkern Blickbezüge in den Strassenraum und zum Utoplatz hin ermöglicht.