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Altdorf

Nutzung: Bürogebäude mit Gewerbenutzungen und Busterminal
Standort: Altdorf (UR)
Auftragsart: selektiver Wettbewerb, 2017
Bauherrschaft: Urner Kantonalbank
Team: Joseph Redpath, Besa Zajmi
Bauingenieur: Synaxis AG
Baumanagement: b+p baurealisation
Landschaft: Mettler Landschaftsarchitektur
Verkehr: Hartmann Verkehrsplanung
Fassade: Bardak AG

Als gerade Achse läuft die Bahnhofstrasse vom alten Dorfkern auf den Bahnhof zu. Damit behauptet der Bahnhof von Altdorf trotz peripherer Lage seine städtebauliche Relevanz. Als „Hub“ der öffentlichen Verkehrsmittel ist er in Zukunft die Drehscheibe für Nah- und Fernreisen und dass die Kantonalbank von Uri ihren Hauptsitz an diesem Ort einrichten möchte, unterstreicht den strategischen Knotenpunkt und die Bedeutung, die ihm in Zukunft zukommt. Der Reiz der Aufgabe bestand darin, lokale Typologien so zu deuten, dass sie dem hybriden Wesen eines lokal verankerten Bahnhofsbaus sowie eines innovativen Bankenhauses mit Ausstrahlung gerecht werden.

Als langer, einfacher Baukörper liegt der Neubau in Nord/Süd-Richtung parallel zu den Gleisen und bildet zusammen mit dem SBB-Gebäude und dem neuen Busterminal ein Ensemble. Der bedeutende Unterschied zu seinen flankierenden langgezogenen Nachbarn liegt dabei in der Höhendimension. Mit einem Erdgeschoss von fünf Metern Höhe und vier Obergeschossen bildet der Neubau eine Mächtigkeit, die es mit geeigneten Massenahmen zu brechen und vermitteln gilt.

Typologisch lehnt sich der Neubau an einen einfachen ländlichen Nutzbau mit Sockel, Dach und einfacher Organisation an. Die Traufe wirkt trotz stattlicher Höhe tief heruntergezogen. Ladenlokale im Erdgeschoss liegen geschützt im Schatten unter der Haube und regen zum Flanieren entlang der mythenerzählenden Fassade an. Unter dem grossen gefalteten Zinkblech-Dach (eine Referenz an das blechverkleidete Türmli und Kirche), das zu einer eigentlichen Dachfassade entwickelt wurde, befinden sich vier Bürogeschosse. Betrachtet man die Fassade von der Stadtseite her, gliedert sich der Hauptkörper durch die Fassadenausscherung an der Kante zwischen 2. und 3. Obergeschoss in zwei Teile – der hohe Baukörper schafft es damit seinen Massstab an die Umgebung anzupassen und verweist, mit Blick auf den SBB-Nachbarsbau, auf das bekannte Motiv des einfachen und zugleich bergenden Schrägdachs. In den oberen Geschossen schwingt sich die Dachhaut in die Vertikale, schafft sodann einen doppelten First, um schliesslich zur Bahnseite hin als prägnanter viergeschossiger Hauptbau in Erscheinung zu treten. Faltung ist das fassadenetablierende Thema ebenso für die Befensterung des Baukörpers. Fein onduliert die Fassadenschicht, rafft sich wie ein feines Kleid und verleiht dem Haus damit die repräsentative Eleganz eines Bankenhauses.