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Liestal

Nutzung: Kantonsgericht
Standort: Liestal (BL)
Auftragsart: offener Wettbewerb, 2019, 6. Preis
Bauherrschaft: Kanton Basel Landschaft, Hochbauamt
Team: Federico Farinatti, Maro Tsagka
Bauingenieur: Synaxis AG
Nachhaltigkeit: Durable Planung und Beratung GmbH
Landschaft: Johannes von Pechmann

Der Entwurf reagiert städtebaulich auf die unterschiedlichen Neuplanungen im Bahnhofsgebiet entlang des Bahnhofscorsos und komplementiert das neu entstehende Ensemble mittels einem prägnanten Gesamtvolumen. Mit der Haltung des Weiterbauens, der Rückführung der Südfassade auf den Zustand von 1875 und der erneuten Etablierung des Ehrenhofes wird ein repräsentativer Auftakt für das Kantonsgericht zur Bahnhofstrasse geschaffen. Während der Entwurf südseitig den Bestand schärft, nimmt die Erweiterung nordseitig die Entwicklung des Lüdin-Areals auf und bildet durch das Aufbrechen der Orthogonalität einen dynamischen Zwischenraum mit Verbindung zum Orisbach. Die Zwischenräume werden mit Terrassen und grosszügigen Treppen komplementiert und die Sichtachsen und wechselseitigen Beziehungen vom Bahnhofsgebiet zur Altstadt Liestals artikuliert. Gleichzeitig wird durch diese Massnahme die Präsenz des Kantonsgerichts und die gewünschte städtebauliche Qualität unterstrichen.

Das Erdgeschoss, mit Eingang über den Ehrenhof, dient der gesamten Gerichtsnutzung. Angrenzend an den Publikumsbereich liegen die Gerichtssäle unter dem Innenhof und werden über Oblichter belichtet. Über die neue Wegführung entlang dem Lüdin-Areal wird der Zugang für die Mitarbeitenden erschlossen. In den Obergeschossen wird die Nutzung dem Erdgeschoss zudienend programmatisch weitergeführt. Das Handarchiv entlang des Innenhofes wird als Drehscheibe des Büroalltags genutzt, während das neu artikulierte Dachgeschoss, das entlang des Innenhofs gruppiert ist, funktional als eigene Einheit für die Gerichtsverwaltung vorgesehen ist. Der mittig platzierte Innenhof dient der Belichtung der Räume in den Obergeschossen und der Orientierung im Gebäude.

Die Struktur und Beschaffenheit des Bestandes werden respektiert und als Inspiration für die Weiterführung in der Erweiterung verwendet: Während minimale Rekonstruktionen im Fassadenbild die Geschichte des Altbaus unterstreichen, wird in der Erweiterung die Sprache modernisiert und die zweischalige Betonfassade mittels in die Schalungen eingelegter Matrizen horizontal gegliedert. Das umlaufende Walmdach stellt eine wichtige Charakteristik des Gebäudes dar und wird mit Kupfer farblich an den Bestand angeglichen.