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Tannenrauchstrasse

Nutzung: Wohnen
Standort: Zürich-Wollishofen
Auftragsart: eingeladener Studienauftrag, 2017
Bauherrschaft: Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Zürich
Team: Besa Zajmi, Alessia Agosti
Haustechnik: Sustainable System Solutions
Landschaft: antón & ghiggi

Wollishofen ist geprägt von einer offenen Bebauung mit grosszügigen Gartenanlagen. Der durchlässige Freiraum ist ein prägendes Quartiersmerkmal. Die Parzelle befindet sich in einem Moränental zwischen zwei sanft ansteigenden Hügeln. Diese Talsohle weist im Gegensatz zu den umliegenden Hängen eine städtischere Bebauung auf. Während die Hänge mit eher niedrigen Wohnhäusern bebaut sind, sind die Gebäude in der Ebene höher und ihre Nutzungen diverser. Das städtebauliche Konzept sucht diese beiden Gegensätze zu vereinen: Einerseits bebauen wir die Parzelle mit Zeilenbauten, die einen durchlässigen Freiraum ermöglichen, andererseits sind die Gebäude mit sechs Geschossen relativ hoch und die Kanten entlang der Strassen durch Gebäudeköpfe gefasst und akzentuiert. Die fein gegliederten Zeilen ermöglichen eine Durchsicht durch die gesamte Parzelle hindurch, eine Verknüpfung der beiden angrenzenden Strassenräume sowie eine einfache Orientierung.

Die Setzung der Baukörper sorgt dafür, dass die Sonne sowohl am Morgen als auch am Nachmittag tief ins Grundstück fällt. Diese Ausrichtung der Baukörper hat zudem die Eigenheit, dass die Kopfbauten an der Tannenrauchstrasse ab dem Mittag von der Westseite her besonnt werden. Aus diesem ’Recken nach der Sonne’ wird eine 45°-Geometrie etabliert, welche sämtliche Grundrisse durchwebt. Die Küche bildet jeweils zusammen mit dem Bad und dem Reduit eine Art Mittelknochen, der zum Wohnraum hin eine Gabelung evoziert. Diese Gabelung leitet auf der einen Seite in die Essküche und auf der anderen Seite in das Vestibül.

Die innere Struktur zeichnet sich gegen aussen als kristalline Form ab. Vor- und Rücksprünge gliedern die Volumen und bringen sie in einen Zusammenhang mit den Eckausbildungen der angrenzenden Bauten von Ernst Gisel. Die Loggien folgen der kristallinen Geometrie der Fassade: Als eigenständige, abgestützte Elemente lagern sie sich den Gebäudekörper an und werden als Schmuckelemente umschlossen.

Die Fassade besteht aus einer selbst tragenden Hülle aus vertikal vermauerten Sichtbacksteinen. Die homogene Ausbildung unterstützt die Körperhaftigkeit der Form, wobei die feine Textur der Steine und der Art der Vermauerung eine zusätzliche Verfeinerung darstellt.