Oberstadtstrasse
Nutzung: | Wohnen und Gewerbe |
Standort: | Baden (AG) |
Auftragsart: | Direktauftrag |
Baubeginn: | 2024 |
Bauherrschaft: | Wohnbaustiftung Baden |
Projektteam: | Jenny Caviezel |
Baumangement: | quali-bau GmbH |
Landschaft: | Antón Landschaft GmbH |
Bauingenieur: | HKP Bauingenieure AG |
Bauphysik: | Bakus Bauphysik & Akusitk GmbH |
Nachhaltigkeit: | Durable GmbH |
HLKS: | Sero GmbH |
Elektro: | P.Keller und Partner AG |
An zentraler Lage in der Badener Vorstadt entsteht ein mehrgeschossiges Wohnhaus mit 20 Wohnungen und unterteilbaren Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss für eine lebendige, Generationen übergreifende Bewohnerschaft. Die bestehende Liegenschaft, eine alte Schlosserei, soll dabei rückgebaut und das Grundstück neu überbaut werden. Die Parzelle an der Oberstadtstrasse liegt von der Erschliessungsstrasse zurückversetzt und halb verborgen mittig im Geviert. Südseitig eingebettet in das ruhige Wohnquartier und nordseitig mit Blick auf die Bürowelt befindet sich die Parzelle an einer stadtstrukturellen Schnittstelle.
Der Gebäudekörper ist kompakt ausgebildet und nimmt vorhandene Geometrien des Gevierts auf. Ostseitig ist das 5-geschossige Haus mit Attika direkt an die Nachbarliegenschaft angebaut. Durch den Rückzug aus den Parzellenecken werden verschiedene Aussenräume freigespielt. Durch die volumetrische Ausbildung eines Plätzchens wird ein Ankunftsbereich vor dem Gebäude ausgeformt.
Am Ende des Plätzchens betritt man die Eingangshalle und wird zum zentral gelegenen Treppenhaus geführt. Ein Regelgeschoss besteht aus vier flächenoptimierten Wohnungen mit je eigener Ausrichtung, wobei sich die grossen Wohnungen in den beiden Flügeln des Gebäudes befinden. Im Attika befindet sich ein gemeinschaftlich genutzter Raum, der gleichzeitig die Waschküche aufnimmt. Der Raum öffnet sich auf die mit einer Pergola überdachten Terrasse.
Über einen Treppenabgang kann von der Ostseite her das Gebäude ebenfalls betreten werden. Dank der terrassierten Hanglage und einer leichten Abgrabung besteht die Möglichkeit neben dem Zugang einen Mehrzweckraum mit seitlicher Belichtung anzubieten.
Durch den Verzicht auf eine Komfortlüftung können dünne Deckenstärken realisiert, und mit dem Entscheid, autofreies Wohnen umzusetzen, kann das Untergeschoss kompakt gehalten und der Einsatz von Beton im ganzen Projekt minimiert werden. Zusammen mit der Einplanung, eines hinterlüfteten Fassadensystems, können auf diese Weise wichtige Punkte bezüglich Nachhaltigkeit umgesetzt werden.
Der Anspruch des Gebäudes, eine neue Mitte im Geviert und ein Anstoss für die weitere Entwicklung des Oberstadtgebietes zu bilden, sowie die Ansiedlung von halböffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss verlangen nach einem Ausdruck der die Präsenz aus der zweiten Reihe heraus bis in den Strassenraum wirken lässt. Vorgeschlagen wird eine Komposition aus rohen, trapezförmig gefalteten Aluminiumblechplatten und farbig beschichteten Stahlprofilen. Beides sind einfache und günstige Standardprodukte aus der Metallproduktion die in einfacher Weise zusammen gefügt und mit sichtbaren Verschraubungen befestigt werden. Die Anwendung roher unveredelter Materialien sowie das Fügungsprinzip derselben, welche unter Umständen Bauteile und Arbeitsprozesse ablesbar lassen und schlagen eine Brücke zur Geschichte des Ortes als industriellen Standort der Metallverarbeitung.